FemTech Digital Twin

Personalisierte CVD-Risiko-Beurteilung und Kardiometabole Prävention in der weiblichen Bevölkerung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) sind die häufigste Todesursache bei Frauen und verursachten im Jahr 2022 29% der Todesfälle in der Schweiz. 

Neben den klassischen CVD Risikofaktoren, die für beide Geschlechter zutreffen, gibt es Frauenspezifische CVD Risikofaktoren, wie zum Beispiel Schwangerschaftskomplikationen (u.a. Gestationsdiabetes oder Präeklampsie), eine POCS oder eine vorzeitige Menopause, die das CVD Risiko zusätzlich erhöhen. Anders als bei Männern ist Diabetes bei Frauen einer der stärksten CVD Risikofaktoren. Auch sind einige chronische Krankheiten, welche das CVD Risikoprofil erhöhen (z.B. Rheumatoide Arthritis oder Migräne) bei Frauen deutlich häufiger anzutreffen als bei Männern. 

Trotz dieser Erkenntnis werden Frauenspezifische Aspekte in der kardiometabolen Prävention zureichend beachtet. Routinemässig eingesetzte CVD-Risiko-Rechner berücksichtigen bis auf das biologische Geschlecht keine Frauenspezifischen Faktoren und es existieren keine auf Frauen zugeschnittene kardiometabole Präventionsmassnahmen, obwohl es sogar Hinweise gibt, dass die positive Auswirkung von Lebensstilmassnahmen (z.B. Zunahme der körperlichen Aktivität) sogar positiver auf das CVD Risikoprofil wirkt als bei Männern. 

Das interdisziplinäre FemTech Digital Projekt, gefördert von einem Strategie-Grant der Medizinischen Fakultät, verfolgt das Ziel, diese kritische Versorgungslücke in der kardiometabolen Prävention bei Frauen mit innovativer Technologie zu schliessen. Moderne KI-Ansätze und die multidimensionale individuelle Datenerhebung (inklusive Verwendung von tragbaren Sensortechnologien im Alltag), ermöglichen die kardiometabolische Gesundheit und das Lebensstilverhalten digital abzubilden und die Effekte von Lebensstilmassnahmen und Medikamenten zu simulieren (sog. Digitaler Zwillings-Ansatz). Mit diesen Informationen können personalisierte Vorhersagen und Empfehlungen gemacht werden. Zum Beispiel wird über eine Smartwach festgestellt, dass jemand den ganzen Tag im Büro gesessen hat und empfiehlt, durch Erhöhung der Schrittzahl das CVD Risiko-Profil positiv zu beeinflussen. Dieser Ansatz unterscheidet sich von allgemeinen Gesundheitsempfehlungen zu Bewegung und Ernährung. 

Die im Projekt entwickelte Technologie soll ein digitales Unterstützungs-System für Frauenspezifisch, personalisierte CVD Risiko Prädiktion und Prävention ermöglichen. Damit soll die kardiometabole Prävention für Frauen aller Altersklassen optimiert werden, die allgemeine Gesundheitskompetenz gefördert und die durch CVD verlorene Gesundheitsjahre aufgrund eines vorzeitigen Todes oder Einschränkungen minimiert werden.

Finanzielle Unterstützung

  • Strategie-Förderungsgrant der Medizinischen Fakultät der Universität Bern

Kollaborationen

  • Inselspital Bern/Universität Bern: Prof. Dr. Lisa Koch, Prof. Dr. Christos Nakas, Prof. Dr. Daniel Surbek, Prof. Dr. Petra Stute, Prof. Dr. Catherine Gebhard, Prof. José García-Tirado, Dr. Sofia Amylidi-Mohr
  • Universität Bern: Dr. Pablo Márquez Neila

Principal Investigator