EFFORT II-Studie
Über die Effekte einer fortgesetzten Ernährungstherapie nach Spitalentlassung bei Patientinnen und Patienten mit Risiko für Mangelernährung
Die Mangelernährung ist ein starker und unabhängiger Risikofaktor für Mortalität, Rehospitalisierung und funktionelle Verschlechterung, insbesondere bei älteren, polymorbiden Patientenpopulationen. In der 2019 veröffentlichten EFFORT-Studie, welche über 2'000 Patientinnen und Patienten in acht Schweizer Spitälern einschloss, konnte gezeigt werden, dass eine Ernährungstherapie während des Krankenhausaufenthaltes das Risiko für Komplikationen und die Mortalität deutlich senkt. Allerdings wurde die Ernährungstherapie nach der Entlassung der Patientinnen und Patienten aus dem Spital nicht fortgesetzt. Die langfristige Nachbeobachtung der ehemaligen Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern zeigte, dass diese Ernährungstherapie während dem stationären Aufenthalt keinen nachhaltigen Effekt hatte. Die Sterblichkeitsrate nach 6 Monaten und 3 Jahren Nachbeobachtung war deutlich erhöht (20% bzw. 60%). Es fehlt an Studiendaten, die untersuchen, ob die Fortsetzung einer Ernährungstherapie einen nachhaltigen Effekt auf die klinischen Ergebnisse bei Patientinnen und Patienten mit einem Ernährungsrisiko hat. Eine grossangelegte, aussagekräftige Studie ist dringend erforderlich, um die Fragen zu beantworten, ob internistische Patientinnen und Patienten mit einem Ernährungsrisiko einen nachhaltigen Nutzen von einer langfristigen Ernährungstherapie haben und warum/wie die Ernährungstherapie den Krankheitsverlauf beeinflusst.
Finanzielle Unterstützung
- Inselspital Bern, Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin und Metabolismus (UDEM)
- Industrie Grant: Nestlé Health Science, Fresenius Kabi, Laboratorium Dr. G. Bichsel
Kollaborationen
- Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital Bern
- Kantonsspital Aarau
- Kantonsspital Luzern
- Kantonsspital St. Gallen
- Kantonsspital Thurgau
- Spital Burgdorf
- Spital Lachen
- Spital Thun
- Spital Zofingen
Principal Investigator
- Prof. Dr. med. Zeno Stanga
- Prof. Dr. med. Philipp Schütz, Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Notfallmedizin, Kantonspital Aarau