DECLARED

Aufschlüsselung des Zusammenspiels zwischen GLP-1 und Östradiol zur Bewältigung des Diabetes nach Eintritt der Menopause (DECLARED)

Der Abfall von Östradiol mit Eintritt der Menopause beeinflusst die Glukose- und Energiehomöstase, was sich in einem 30% höheren Risiko für die Entstehung eines Diabetes, unabhängig vom Altern, äussert. Bei vorbestehendem Diabetes, kann der Eintritt der Menopause die Blutzuckereinstellung erschweren. Umgekehrt wirkt sich die menopausale Hormontherapie bei Frauen mit Diabetes positiv auf die Blutzuckerkontrolle aus. 

Östradiol wirkt auf Organe wie die Bauchspeicheldrüse oder das Gehirn, welche in der Regulation des Blutzuckers und des Gewichts eine zentrale Rolle spielen. Die gleichen Organe werden durch GLP-1-Hormon beeinflusst, welches die Grundlage für die breit eingesetzte GLP-1 basierte Behandlung für Adipositas und Diabetes bildet.

Ähnlichkeit in Zielorganen, geschlechtsspezifische Unterschiede im Ansprechen auf GLP-1-basierte Therapien (bei Frauen besser als bei Männern) und Hinweise aus präklinischen Studien lassen uns vermuten, dass der menopausale Östradiol-Abfall die GLP-1 Darm/Pankreas-Gehirn Achse beeinflusst. Die genauen Mechanismen sind bisher wenig erforscht. 

Im interdisziplinären und translationalen Forschungsprojekt DECLARED – gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds – testen wir die übergeordnete Forschungshypothese, ob der menopausale Abfall von Östradiol die GLP-1 Achse beeinträchtigt und dadurch Typ 2 Diabetes begünstigt oder verschlimmert. Zu diesem Zweck kombinieren wir präklinische Untersuchungen am Tiermodell mit klinischer Forschung und mechanistischen Modellierungen. 

In der DECLARED randomisiert kontrollierten klinischen Studie untersuchen wir, ob eine menopausale Hormontherapie die Wirkung einer GLP-1 basierten Behandlung auf Blutzucker und Energiehomöostase bei übergewichtigen Frauen mit (Prä)diabetes in der Menopause positiv beeinflusst und wie die menopausale Hormontherapie die endogene GLP-1 Achse beeinflusst. 

In komplementären Tierexperimenten wird das Zusammenspiel zwischen Östradiol und GLP-1 auf Ebene der Zielorgane (Pankreas und Gehirn) detailliert untersucht. 

Die experimentellen Arbeiten werden durch starke bioanalytische Partner mit spezialisierten Messungen von Darmhormonen, GLP-1 Analoga und Sexualhormonen unterstützt. Die mechanistischen Modellierungen erfolgen in Zusammenarbeit mit biomedizinisch-technologischen Experten. Zusammen mit Partner für digitale Gesundheit, werden eine Vielzahl von digitalen Messungen und Biomarker-Entwicklungen durchgeführt. 

Die Erkenntnisse des DECLARED-Projekts werden:

  • wichtige Wissenslücken in Menopause-bedingten Veränderungen in der metabolischen Physiologie schliessen.
  • Risiko-Nutzen-Bewertungen der menopausalen Hormonersatztherapie bei Frauen mit metabolischen Risiken unterstützen.
  • gezieltere präventive und therapeutische Strategien zur Verbesserung der metabolischen in postmenopausalen Frauen ermöglichen. 

Finanzielle Unterstützung

  • Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF)
  • Scientific Research Grant Program World Anti-Doping Agency (WADA)

Kollaborationen

  • Inselspital Bern und Universität Bern, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Prof. Dr. med. Petra Stute
  • Unversität Zürich, Institut für Veterinärphysiologie, Dr. Christina Boyle-Neuner
  • Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland, Institut für Biochemie, Prof. Dr. Mario Thevis
  • Universität Padova, Italien, Department of Information Engineering, Prof. Dr. Simone Del Favero, Prof. Dr. Michele Schiavon
  • Imperial College London, Vereinigtes Königreich, Department of Metabolism, Digestion and Reproduction, Prof. Dr. Tricia Tan
  • Universität St. Gallen, Universität Zürich und ETH Zürich, Centre for Digital Health Interventions, Prof. Dr. Tobias Kowatsch
  • Inselspital Bern und Universität Bern, Universitätsklinik für Hämatologie und Hämatologisches Zentrallabor, Prof. Dr. med. Anne Angelillo-Scherrer
  • Inselspital Bern und Universität Bern, Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin - Gastroenterologie, Prof. Dr. Ziad Al Nabhani

Principal Investigator